Aus medizinischer Sicht ist der regelmäßige Aufenthalt in der Natur eine Notwendigkeit.
Dadurch wird das körpereigene Immunsystem gestärkt und die Anfälligkeiten für Infektionskrankheiten verringert.
Die Ansteckungsgefahr der Kinder untereinander ist an der frischen Luft geringer. Die
Bewegung auf unebenem und ständig wechselndem Grund kräftigt die Muskulatur und fördert die Körperbeherrschung. Die Kinder können ihren Bewegungsdrang ungehindert ausleben. Dadurch wird die körperliche Fitness gefördert und Aggressionen können ausgedrückt und abgebaut werden(vgl. Wald-Igel Holzerlingen e.V., 2003, S.1). Die Kinder klettern auf Bäume, schaukeln und balancieren. Sie rennen über den unebenen Waldboden, wippen auf umgekippten Bäumen, krabbeln Berge hinauf und rollen wieder runter und lernen dabei, ihr eigenes Können einzuschätzen.
Ihr Geschick bei diesen Tätigkeiten überrascht sehr. Auch wenn die Kinder erst seit einigen Monaten den Waldkindergarten besuchen, stellt man bereits positive Veränderungen im Bereich der Grobmotorik fest.
Die Kinder sägen und Schnitzen fast täglich, bohren des Öfteren Löcher in ihre Stöcke oder knoten Bänder zu Ketten aus Naturmaterialien u.ä. zusammen. Durch den Einsatz von besonderen Materialien setzen wir Impulse, um die Feinmotorik anzuregen. Zu diesen zählen z.B. Stifte,
Schere und Papier, Ton sowie Naturbast, Wolle und Holzperlen. Desweiteren wird innerhalb von Projekten die Feinmotorik besonders und ganz selbstverständlich angeregt. Eines dieser Projekte ist z.B. „Frühling geht durch den Magen“. Wir kochen im Wald, es wird gezupft, geschnitten, gerührt und genossen.
Die älteren Kinder lernen gezielter die Feinmotorik zu entwickeln. Dazu werden mit ihnen zusammen wöchentlich spezielle Aufgaben im Rahmen der „Vorschularbeit“ durchgeführt.